Wendelin Haverkamp

Wendelin
Haverkamp

Denken ist Glücksache

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Denken ist Glücksache

Die Lautstärke der Öffentlichkeit hat auf allen Frequenzen zu starken Schädigungen geführt. Hörstürze sind an der Tagesordnung, der Tinnitus ist politischer Alltag geworden, manche können und viele wollen auch gar nix mehr hören. Wendelin Haverkamp weicht in seinem neuen Kabarettprogramm den Themen nicht aus und von seinem ausgeruhten Stil keinen Deut ab. Er behandelt die drängenden Fragen auf seine unnachahmliche Art: So leise, daß es kracht.

Verändert notorisches Lügen tatsächlich die Hirnstruktur, wie es Neurobiologen behaupten? Ist es wahr, daß der ICE ursprünglich als Telefonzelle geplant war? Wie entstand der Kosmos und wie werden Darwinisten mit der Meldung fertig, daß die Möhre der Gurke in der Verbrauchergunst den Rang abgelaufen hat? Und warum, bitteschön, haben nach Anlageberatern, Typberatern und Abfallberatern erst jetzt Erziehungsberater das Wort? Es gibt so viel zu tun beim Projekt: „Wer Blödheit sät, wird Idioten ernten“.

Abgerundet wird das Sprachkabarett durch kleine Szenen und Lieder, in denen sich schwarzer Humor mit absurder Wortspielerei verbindet. Maxime: Es muß doch möglich sein, beim Lachen das Denken nicht einzustellen. Ein Besuch im literarischen Kabarett des Wendelin Haverkamp ist der erste Schritt zur Besserung.

Das Unverwechselbare an Wendelin Haverkamp ist, daß ihm die Mischung gelingt: Literarisches Kabarett, das nie die Leichtigkeit verliert und höchsten Unterhaltungswert hat.

Wahrlich ein alter Meister des Kabaretts, schrieb die Neue Westfälische; verglichen mit TV-tauglichem Comedy-Klamauk ist selbst ein Haverkamp’scher Kalauer noch ein geistiger Höhenflug Neue Zürcher. Ohne Übertreibung: literarisches Kabarett von selten gewordener Güte Stuttgarter Zeitung