Wendelin Haverkamp

Wendelin
Haverkamp

Ich und der alte Goethe – Teil I

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Oder: Bildung in Deutschland – Ein Betroffener berichtet

Wendelin Haverkamp präsentiert mit „Ich und der alte Goethe – Teil I“ ein Sonderprogramm, das der Kabarettist ursprünglich für eine Benefiz-Veranstaltung der Goethe-Gesellschaft aus Texten und Liedern seines Repertoires zusammenstellte, vermehrt um tiefe persönliche Einsichten zum Thema. Und dazu braucht es wahrhaftig kein „Goethe-Jahr“, denn nur Untertitel sagen, worum es wirklich geht: „Bildung in Deutschland – ein Betroffener berichtet“.

Wer nun mutmaßt, daß es Kulturkritisches zu hören gibt, liegt zwar richtig, hat aber keinen Grund zur Sorge: Der Abend verläuft intellektuell völlig schmerzfrei. Wendelin Haverkamp gelingt mühelos der Spagat zwischen Satire und Humor; hier spricht und singt ein Betroffener, der am eigenen Leibe erfahren hat, worum es geht: „Bildung ist, wer trotzdem lacht!“

Der Adolf-Grimme-Preisträger, bereits in jungen Jahren Opfer starker germanistischer Drangsalierung, gibt wertvolle Erkenntnisse weiter, die auch dem Seminarwochenenden-Gestählten und Volkshochschul-Erprobten, sprich dem ganz normal halbgebildeten Menschen, für den künftigen Lebensweg hilfreich sein werden. Alles vor dem Hintergrund, daß Goethe irgendetwas damit hätte zu tun haben können. Hat er aber natürlich nicht, weil er’s ja mit allem hat. Und so korrespondiert zurecht die Untersuchung: „Warum Goethe 1788 nicht in Rom geblieben ist“ mit Haverkamps autobiographischen Bekenntnissen.

Neben all dem darf natürlich Haverkamps Kult-Edukator Anton Hinlegen vom „Karl-Heinz-Plum-Guminasium“ nicht fehlen. Also: Wer endlich wissen möchte, ob Schiller tatsächlich auf die Glocke bekam, was bei den Nibelungen wirklich abging und warum man in Schleswig Holstein wie schreibt – der sollte sofort buchen.